Die Sperrung im europäische Luftraum, die durch den Asche-Ausstoß des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull verursacht wird, führt auch heute noch zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Am Montagmorgen verlängerte die Deutsche Flugsicherung (DFS) die Sperrung des Luftraums bis Montag 20:00 Uhr – sehr zum Ärger der Fluggesellschaften. Denn wie ihr Dachverband, die Internationale Flug-Transport-Vereinigung (IATA), bekannt gab, entsteht den Airlines durch das Verbot ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe. Entsprechend scharf kritisierte daher etwa der Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber den Stillstand in einem Interviewmit dem heute-journal am Sonntagabend. Das Flugverbot sei lediglich durch Computersimulationen begründet worden. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk bekräftigte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) darauf hin noch einmal, dass die Sicherheit der Passagiere über eventuellen wirtschaftlichen Ausfällen stehe.
Am Montagabend beraten er und seine europäischen Kollegen, wie das seit Tagen anhaltende Chaos zu bändigen ist. Wetterprognosen sowie die großen Mengen an Gletschereis an dem Vulkan lassen jedoch auf keine Änderungen der derzeitigen Situation schließen. Neben den wirtschaftlichen Schaden ist dies besonders für die Passagiere ärgerlich, die weiterhin an Flughäfen festsitzen oder ihre Reise nicht antreten können. Selbst Bundeskanzlerin Merkel kehrte erst nach einerlangwierigen Odyssee von ihrer USA-Reise nach Berlin zurück.
Es wundert somit nicht, dass Alternativen händeringend gesucht werden: Viele hängen gebliebene Flugpassagiere weichen auf die Straße aus und vor allem Fahrgemeinschaften werden massiv nachgefragt. So stiegen die Besucherzahlen von Mitfahrzentrale.de zu Beginn der neuen Woche um 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Da der Zusammenbruch des Luftverkehrs mitsamt all seinen Folgen für die allgemeine Verkehrslage derart unvorhergesehen kam, sei es jedoch nicht einfach, die entstandene Nachfrage zu decken. Martin Buske, der Geschäftsführer von Mitfahrzentrale.de appelliert daher an alle Reisenden, sich zu Fahrgemeinschaften zusammenzuschließen um so doch noch ans gewünschte Ziel zu gelangen. Besonders gute Chancen auf Mitfahrer hätten jene Fahrer, die bereit seien, Zwischenstopps an Flughäfen einzulegen.