Mit der FDP in der Regierung könnte es bald gravierende Veränderungen im innerdeutschen Fernverkehr geben. Eine Gesetzesänderung könnte möglicherweise bewirken, dass sich die Buslinien neben Bahn und Flugzeug erfolgreich auf dem Markt platzieren könnten.
Dass der Fernlinienbusverkehr bisher nicht so weit verbreitet ist liegt an einem veralteten Gesetz. Das Personenbeförderungsgesetz gibt der Deutschen Bahn das Recht zu verhindern, dass Busunternehmen Strecken anbieten können, die ebenfalls von der DB befahren werden.
Die zwei größten deutschen Busunternehmen Deutsche Touring und die Berlin Linien Bus GmbH kämpfen schon lange für ihr Recht mehr innerdeutsche Fahrten anbieten zu können. Bisher konnten sie jedoch nur mäßige Erfolge verzeichnen. Trotz vierjährigem Rechtsstreit mit Erfolg für die Deutsche Touring bleibt es dem Busunternehmen immer noch verwehrt eine Buslinie zwischen den Städten Frankfurt/Main und Dortmund aufzubauen.
Den größten Nutzen an einer Liberalisierung des Busfernverkehrs hätten neben den Buslinenbetreibern vor allem die Verbraucher. So würde das Reisen im innerdeutschen Raum nämlich deutlich günstiger werden. Bisher konnten die Busunternehmer die Deutsche Bahn fast immer im Fahrtpreis unterbieten.
Die häufig aufkommende Frage nach der Klimafreundlichkeit scheint auch weitestgehend geklärt. Man geht inzwischen davon aus, dass Bus und Bahn im Punkt Schadstoffausstoß und Kraftstoffverbrauch in etwa gleichauf liegen.
Ob der Markt für den Busfernverkehr in Deutschland in Zukunft tatsächlich geöffnet wird, wird sich wohl erst in einiger Zeit zeigen. Auch wenn FDP und Grüne sich das Projekt schon lange auf die Fahne geschrieben haben werden die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn wohl noch einiger Zeit andauern.
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