Die Bundesregierung plant, ab 2009 den Anteil von Bioethanol in Normal- und Super-Benzin von derzeit fünf auf zehn Prozent zu verdoppeln. Dadurch soll der CO2-Ausstoß reduziert werden.
Nicht alle Benzinmotoren können allerdings dieses so genannte E10-Benzin vertragen. Vor allem Leitungen und Dichtungen werden dadurch angegriffen, was zu einem Motorschaden führen kann.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) spricht von 375.000 betroffenen Fahrzeugen, der ADAC hingegen von Millionen Autofahrern. In dieser Woche will das Bundesumweltministerium die Zahl noch einmal prüfen.
Bis jetzt konnte nur VW konkrete Zahlen nennen: 175 000 VW-Fahrzeuge seien demnach E10-untauglich. Andere Hersteller geben nur die Produktionsjahre aus. Demzufolge könnten bei BMW alle Modelle ab Baujahr 1998 den Biosprit tanken, Peugeot gab alle Benziner ab Baujahr 1998 frei. Bei Ford seien fast alle in Europa verkauften Modelle ab dem Baujahr 2006 biosprit-verträglich. Eine Ausnahme bilde der aktuelle Ford Ka, der mit Blick auf den Nachfolger 2009 aber nicht mehr umgerüstet werde.
Für die geplante Erhöhung der Ethanol-Quote im Benzin werden die Autofahrer erneut zur Kasse gebeten: Fahrzeuge, die nicht mit der neuen Benzinsorte betankt werden können, müssen auf das derzeit zwischen sechs und 15 Cent teurere Super Plus ausweichen. Die anderen, die E10 vertragen, müssen mit einem erhöhten Benzinverbrauch rechnen, da Alkohol weniger Energie pro Liter enthält.
Der ACE rät Besitzern älterer Autos mit Benzinmotor, sich von ihrem Händler schriftlich bestätigen zu lassen, dass ihr Wagen die geplante Ethanol-Beimischung vertrage. Damit seien sie rechtlich auf der sicheren Seite, wenn nach dem Tanken Schäden aufträten.